Eine Thüringer Geschichte als Geschichte


Als Thüringer kam bei mir irgendwann einmal der Tag, an dem man sich fragt, wie lange es dieses Land eigentlich schon gibt und was hier vorher war. Mag das gewesen sein, weil im föderalen Deutschland jedes Bundesland sein eigenes Gesetzessüppchen kocht oder weil Gebietsreformen wieder einmal alle Strukturen über den behördlichen Haufen werfen oder weil ich mich einfach fragte, was Thüringen eigentlich ausmacht, wenn sich für dieses Gebiet schon ein eigener Name entwickelt hat und es nicht zu Sachsen, Bayern oder Hessen gehört. Sachsen-Anhalt als im Norden angrenzenden Staat lasse ich bei dieser Betrachtung außen vor, da es sich schon aus dem Namen ableitet, dass diese Landeskonstruktion auch nur zusammengeschustert wurde.

Von der jüngsten Geschichte ist bundesweit oder im Ausland nicht viel und wenn, dann wenig Positives bekannt – im Gegensatz zum Beispiel zum großen Nachbarn im Süden: Bayern. Das merkte ich immer, wenn ich davon berichtete, woher ich komme. Oft wusste man nicht einmal innerhalb Deutschlands wo Thüringen liegt bzw. hatte davon noch nicht einmal gehört. Oder es wurde mit Tübingen verwechselt. Dieses kleine Land ist heute also nicht besonders bekannt. Das mag daran liegen, dass nicht viel Industrie oder Arbeitsplätze existieren. Und es scheint eher, dass man in jüngster Zeit vor allem politisch Negatives darüber mitbekommt. So hört man von rechten Terroristen oder einem linken Ministerpräsidenten – für mancheinen aus dem Westen eine verkehrte Welt. Aber das ist ja nicht die historische Bedeutung dieses Staates. Daher stieg ich in die Katakomben des Internets und schaute mich in den virtuellen Archiven und allen voran der ersten Anlaufstelle „Wikipedia“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Th%C3%BCringen#Geschichte; oft unbekannte Erklärungen sind blau gekennzeichnet) einmal genauer um, zur Geschichte dieses Freistaates Thüringen. Vielleicht würden sich ja einige Erklärungen ergeben?

 

Altertum (siehe: Historische Entwicklung für die Zeit davor)

Namensentwicklung

Der Beginn liegt - wie fast immer - im Dunkeln. Denn worüber keine festen Schriften künden können, existiert auch keine glaubhafte Überlieferung. Daher kann man letztlich nur von Namen ableiten, woher einmal ein Volk kam. Was vorher war, interessiert mich demzufolge auch nicht wirklich. Ob nun Neandertaler oder eines der vielen Keltenvölker oder Germanen auf dem heutigen Gebiet von Thüringen lebten, ist für die Identitätsfindung wenig interessant, wenn man keine Nachweise für Kunst oder Handwerk findet, die dort erstmalig oder gehäuft im Gegensatz zu anderen Regionen vorkommen. Zwar lassen sich nach jüngsten Funden frühester Menschen in Europa vor 45.000 Jahre (Homo Sapiens vor 45.000 Jahren in Ranis, 2024) und bis hin zu jüngeren Funden hoch entwickelter Kulturen, wenn nicht sogar Zivilisationen (Himmelsscheibe von Nebra der Aunjetitzer Kultur, 1999) immer neue Zeugnisse wichtiger, historischer Ereignisse im Thüringer Raum datieren; doch dass diese mit der Thüringer Kultur oder dem Volksstamm der späteren Thüringer zu tun haben ist auf Grund des großen zeitlichen Abstandes sehr unwahrscheinlich. Daher lasse ich die Archäologie noch ein wenig archäologieren und strecke mich nach der Schrift über die erste Erwähnung des Namens „Thüringen“. Auf der ersten Seite steht (sinngemäß): „…es ist jedoch nicht klar, aus welchem Volk die Thüringer hervorgingen.“ War ja klar!

Also die nächste Schrift. Nach einigen Seiten über die Besiedelung der Flussregionen und der Elbe als größtem Fluss in der Region wird dort tatsächlich erwähnt, dass etwa 300 v. Chr. bis 60 v. Chr. die Hermunduren als Elbgermanen bzw. die Sueben und die Turonen auf dem heutigen Gebiete Thüringens siedelten. Aha! Allerdings teilten sie sich das Gebiet mit der sogenannten Naumburger Gruppe und - wen wundert’s - den Kelten (welche wohlgemerkt kein einheitliches Volk darstellen, sondern eine nachträgliche Sammelbezeichnung für mehr oder weniger ähnliche Kulturen darstellen!). Woher außerdem die Turonen wiederum stammen, wird nicht klar.

Hm, in einer verstaubten und fast zerfallenden Schriftrolle erwähnt Claudius Ptolemaios im 2. Jhdt. die Teurier als siedelndes Volk. Eine andere, aus dem 4. Jhdt. stammende Schrift will von den Thoringi als einem germanischen Stamm wissen. Ein gewisser Flavius Vegetius Renatus schrieb das nieder. Also haben die Römer die wichtigsten Aussagen zum Ursprung dieses Landes gemacht.

Danach finde ich erst einmal nichts weiter in den Aufzeichnungen. Es war wohl eine Weile still im Lande. Doch im 4. Jhdt. geht es richtig los: nun sind alle Völker Mittelerdes … (wie komme ich denn darauf?) … ähm, Mitteleuropas vom Einfall der wilden Hunnenhorde aus dem Osten überrascht! Bis ins 6. Jahrhundert wirbeln sie die Geschichte des Kontinents durcheinander und lösen damit die Völkerwanderung aus. Denn die Menschen fliehen vor dem übermächtigen Reitervolk und einen Zusammenhalt zwischen den Völkern Europas gibt es noch nicht. Seltsamerweise scheinen die Hunnen jedoch kein größeres Interesse an der dauerhaften Machtergreifung zu besitzen, sondern begnügen sich damit große Teile Europas platt gewalzt und erobert zu haben. Ob das ein Wesenszug der Reitervölker Zentralasiens ist? Denn ein halbes Jahrhundert später fallen auch die Mongolen in gleicher Weise über die ganze asiatische Welt her und … aber das ist eine andere, geografische Entwicklungsgeschichte. Durch die Völkerwanderung und die Gebietsergreifung der Hunnen bilden sich jedenfalls auch neue Völker aus: beispielsweise gelten die Ungarn aufgrund ihrer mit anderen europäischen Sprachen unverwandten Zunge als Nachfahren eben jener Hunnen. Der Hunnenkönig Attila fand als lautsprachlich angepasster „Etzel“ schon eine deutliche Erwähnung im Ring der Nibelungen, der großen germanischen Heldensage. Aber auch das Volk der Thüringer bildet sich direkt nach diesem Großereignis der Geschichte. In einer Quelle lese ich sogar, dass sich die Thüringer als Terwinger in Sarmatien bzw. in Tyras (also der heutigen Ukraine) mit den Hunnen verbündeten und gemeinsam mit ihnen in den Westen zogen. Haben also die Terwinger die einstigen Teurier bzw. Thoringi vertrieben und galten aufgrund der Namensähnlichkeit später als die heute bekannten Thüringer? Aber was ist dann aus den Teurieren / Thoringi geworden?

 

Thüringer im Altertum
Thüringer im Altertum (aus: Neues Museum, Berlin)

 

Mittelalter

Gebietsfestigung:

Mit dem ersten Reich der Thüringer ist es 531 allerdings auch wieder vorbei. Denn Franken und Sachsen verbünden sich gegen uns und zerschlagen die vorherrschende Macht im Thüringer Becken, also nördlich vom heutigen Erfurt. Davon kündet wohl schon eine Lieddichtung, wie sie zum Erhalt von wichtigen Siegen und heroischen Kriegen damals üblich war: Iring soll darin seinen König verraten oder geopfert haben, um das restliche Volk zu retten, je nach dem, wie man die Geschichte kennt. Als der gegnerische König Irmenfried dann jedoch die Abmachung mit Iring brach, wurde der betrogene Thüringer zum Tier und erschlug auch diesen Monarchen. Anschließend legte er seinen toten König über den fremden und gab damit bekannt, dass die Thüringer über die Eindringlinge gesiegt hätten. Mit dem Schwert schlug er finalerweise eine Schneise in die gegnerischen Reihen, um diesem Schicksalsort wieder zu entkommen (vgl. das Iringlied, bzw. hier zu finden). Ich kann es ihm nachempfinden, halte die Erzählung davon aber für reichlich übertrieben. Tatsächlich scheint die Fremdherrschaft keine hundert Jahre ein Problem für die Thüringer gewesen zu sein. Denn 620 kam schon der nächste Herrscher (ein Merowinger) und rief das Herzogtum Thüringen aus. So schien das Gebiet eines zusammenhängenden Thüringens nun gesichert zu sein.

 

Entwicklung Erfurts als bedeutendste Stadt Thüringens im Mittelalter:

Und eine Hauptstadt hatte es auch, wenn man den Bischofssitz des Bistums Erfurt aus damaliger Sicht als Hauptstadt bezeichnen kann. Bonifatius hatte das Bistum gegründet, wie so viele zu der Zeit. Diese Informationen bekomme ich allerdings erst durch völlig andere Unterlagen zu Gesicht. Denn erst in den Kirchenbüchern von Mainz ist dieser Ablauf beschrieben. Schon 755 vereinigte sich nämlich das Bistum Erfurt mit dem Mainzer Bistum, wohl nicht ganz freiwillig. 1331 kam dann das Messeprivileg für Erfurt – schon früher als das für Leipzig! Als dritte Universität Deutschlands öffnete 1392 die Bildungsstätte in Erfurt ihre Tore für Studenten. Ob das auch schon so ein Andrang war wie heute? Alles in allem schien Erfurt richtig zu blühen und auf seinem Weg zur Metropole kaum noch aufhaltbar zu sein. Allerdings steht hier in den Chroniken der Stadt, dass die weitere Entwicklung durch den Unterschied des katholischen Landesherrn in Mainz und der Konvertierung der Stadtbevölkerung zu Protestanten aufgrund der Reformation durch Martin Luther (u. a. auf der Wartburg und in Erfurt) gehemmt wurde. Die isolierte Lage im ansonsten sächsischen Umland soll dem Handeln auch nicht gut bekommen sein. Also war das Thüringische Staatsgebiet doch nicht so geschlossen vorhanden. Als Folge dieser unglücklichen Umstände wurden Frankfurt am Main und Leipzig am Ende doch noch die bedeutenderen Handelsstädte. Als sich 1664 das Erfurter Bistum auch noch dem Mainzer Bischof unterwerfen muss, wird sogar das Stadtwappen (mit dem weißen Rad auf rotem Grund, daher die Ähnlichkeit der Stadtwappen Erfurt und Mainz mit dem typischen Rad) fremdbestimmt und dem Mainzer Wappen angepasst. Schließlich wird Erfurt im Jahre 1802 auch noch preußisch. Die ganze Zeit über war von Thüringen als nicht mehr viel übrig.

 

Kampf um die Vormachtstellung:

Wappen der Ludowinger
Wappen der Ludowinger

Aber gut, das war immerhin nur die Entwicklung der größten Thüringer Stadt. In einer anderen Aufzeichnung lässt sich finden, dass sich zur Zeit der Kreuzzüge 1067 die Ludowinger zu „Landgrafen von Thüringen“ aufschwingen. Der Gebietsname existierte zu der Zeit also noch. Im Zuge dessen baut Ludwig der Springer die Wartburg bei Eisenach und setzt damit den Grundstein für einschneidende kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen in der ganzen Welt. Denn zunächst findet dort der martialisch klingende Sängerkrieg im 13. Jhdt. statt. Ob daher heute noch auf Musik-Festivals zu allem gesagt wird bspw. „[Duschen] ist Krieg? Zeitgleich wirkte kurz, aber eindrucksvoll die heilige Elisabeth, bis sie im zarten Alter von 24 Jahren erkrankte und starb. Ähnlich wie heutige, jung verstorbene Stars hatte sie zu der Zeit aber schon für einige Schlagzeilen gesorgt, allerlei Klatsch über ihr Liebesleben im Kloster provoziert und wurde dennoch von der Kirche in den Himmel gehoben. Ursprünglich stammte sie wohl aber aus Ungarn, wodurch wieder die Hunnen im Spiel wären, wenn es sogar um die Nationalheilige der Thüringer geht. Und dann war da noch: Meister Eckhart, um 1300, ein nach heutigen Maßstaben äußerst modern denkender und in damaligen Verhältnissen sehr einflussreicher Mönch aus Hochheim, in der Nähe von Gotha. Er definierte Gott und die theologische Philosophie neu und ist bis heute einer der einflussreichsten Denker zur Erkenntnistheorie des gesamten Mittelalters.

(Das Ludowinger Wappen ist begleitet vom Haus Hessen, daher die Ähnlichkeit mit dem hessischen Wappen.)

Doch halt: 1264 ging es dann regionaler zu, denn die Wettiner ergreifen die Macht in Thüringen. Diese stammen aus dem Ostharzgebiet bei Halle an der Saale, demnach vom bedeutendsten Thüringer Fluss. Allerdings wird gegen die Wettiner der „Thüringer Grafenkrieg“ (1342 – 1346) von den Grafen von Schwarzburg, Weimar, Orlamünde und Hohnstein und den Vögten von Weida geführt, wenn auch erfolglos. Regionalen Herrschern standen die örtlichen Adligen also auch nicht wohlgesonnen gegenüber. Patriotismus kannte man damals noch nicht. Viel lieber herrschte jeder für sich allein, was auch kein Wunder ist, gab es doch noch keinen wirklichen föderalen Staat, sondern eher ein ständiges Ringen um die Macht durch Kleinkrieg – eigentlich wie heute in der deutschen Demokratie mit ihren zerstrittenen Parteien und Bundesländern, oder?

 

Renaissance / Neuzeit

Im ausgehenden Mittelalter gab es bereits ein Land, das gemeinhin als „Thüringen“ bekannt war und damit mehr, als man von den meisten heutigen Bundesländern behaupten kann. Freilich handelte es sich dabei eher um lose verbundene Grafschaften. Wenn das nicht nach einer feindlichen Übernahme schrie! Wie ich mich schon länger wunderte, waren in den letzten Jahrhunderten die Thüringischen Gebiete unter sächsischen Vorsilben bekannt. Genau den Umstand der losen Staatenverbünde nutzte 1423 nämlich der Obersächsische Reichskreis und teilte sämtliche ostdeutschen Gebiete im 16. Jhdt. in Herzogtümer Sachsens ein (Thüringen, Sachsen, Brandenburg, Altmark, Mecklenburg und Pommern) – eine Gebietsreform in ganz großem Stil und bis 1806! Der obersächsische Reichskreis ging seinerseits erst aus dem „Stammesherzogtum Sachsen“  (was so viel bedeutet wie „Altsachsen“, welches zwischen 772 – 804 im Bereich des heutigen Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt existierte) hervor, als dem Haus Wettin 1423 das Herzogtum Sachsen-Wittenberg und die Kurfürstenwürde übertragen wurde (https://de.wikipedia.org/wiki/Sachsen-Eisenach):

 

 

Staatsbezeichnung mit Wappen

Zeitraum

 

Flagge

Lage (Karte 1)

Lage (Karte 2)


Sachsen-Weimar

1572 – 1741

 



 

 

Sachsen-Coburg

1572 – 1826

 


 


 

 

Sachsen-Eisenach

1596 – 1741,     1640 – 1644,     1662 – 1809

 





 

Sachsen-Altenburg

1603 – 1672,     1826 – 1918

 




 

 

Sachsen-Gotha

1640 – 1680

 



 

 

Sachsen-Gotha-Altenburg

1672 - 1826

 





 

Sachsen-Eisenberg

1680 – 1707

 


 

 


 

Sachsen-Römhild

1680 – 1710

 

 

 



 

Sachsen-Saalfeld

/ Sachsen-Coburg-Saalfeld

1680 – 1735

1735 – 1826

 


 



 

Sachsen-Hildburghausen

1680 – 1826

 



 


 

Sachsen-Meiningen

1680 – 1918

 



 

Sachsen-Weimar-Eisenach

/ Großherzogtum Sachsen

1809 – 1903

1903 – 1918

 

/

 

 

Sachsen-Coburg und Gotha

1826 – 1918

 

 

Die Wettiner sind also die Stammväter Ostdeutschlands! – Es lässt sich eben zu jeder Tatsache eine mehr oder weniger stimmige, historische Erklärung finden.

Trotz des Namensbestandteils „Sachsen-…“ lagen die zeitlich nachfolgenden Herzogtümer allerdings gänzlich auf heute thüringischem sowie teils bayrischem bzw. hessischem Gebiet und hatten mit dem Königreich Sachsen zwischen (1806 – 1918) geografisch nichts zu tun. Lediglich der Name „Sachsen-…“ wurde weitergegeben.

Durch die Leipziger Teilung des Wettiner Landes wurde im Jahre 1458 also das heutig Sachsen auf Kosten der Thüringer Identität gegründet. Dafür wurde das Gebiet nördlich von Erfurt und der Osten des Wettiner Landes um Dresden den Albertinern und die Gebiete südlich von Erfurt und um Wittenberg den Ernestinern zugesprochen:

Leipziger Teilung 1485 (https://de.wikipedia.org/wiki/Leipziger_Teilung)

 

Das ist bitter! Ich falle sprichwörtlich im Stuhl zurück und von der Annahme ab, dass es eine kontinuierliche Entwicklung des Landes Thüringen gegeben hat. Denn darüber, dass seit dem Mittelalter Sachsen die Geschicke des Landes gesteuert haben soll, muss man als Thüringer erst einmal hinwegkommen – obwohl es ein „Sachsen“ in dem Sinne noch gar nicht wieder gab.

Enge Verbindungen bestehen geschichtlich begründet außerdem schon seit langer Zeit zum Rheinland bzw. Bistum Mainz (seit der Vereinigung mit dem Bistum Erfurt 755), zu Hessen (siehe Entstehung des Wappens 1067), zu Sachsen (seit der Zugehörigkeit zum Obersächsischen Reichskreis 1423), zu Preußen / Brandenburg (durch die Angliederung Erfurts 1802) und zu Bayern (z. B. durch die Abspaltung Coburgs 1920). Aus diesen Zeiten erwächst also die geschichtliche Bedeutung Thüringens für Deutschland.

 

Zeit religionspolitischer Bedeutung:

Zu noch größerer Bedeutung soll Thüringen später noch gelangen, gerade auch durch die Bibelübersetzung vom Latein ins Deutsch 1521/1522 durch Martin Luther auf der Wartburg. Als ein wichtiger Bestandteil der Reformation (1517) und der Verbreitung der christlichen Botschaft wurde das göttliche Wort seit 1.500 Jahren nun auch von jedem deutschsprachigen Menschen verstanden – und führte nicht nur zum späteren 30-jährigen Krieg (1618 - 1648), sondern auch schon 1525 zum Bauernkrieg in Mühlhausen und Bad Frankenhausen, welcher von Thomas Müntzer angeführt wurde. Trotz des religiösen Hintergrundes wurde dieser Krieg später durch die DDR aufgegriffen und als frühe Arbeiterbewegung verstanden, wie das Bild von Werner Tübke im Panorama nachstellt:

Werner Tübke (Bad Frankenhausen: Ausschnitt aus dem Bauernkriegspanorama, https://www.degruyter.com/view/journals/zkg/79/1/graphic/j_ZKG-2016-0006_fig_001.jpg)

 

Zeit der Bedeutung für die Bildung und die Thüringer Geopolitik:

In diesen ganzen Wirren von Krieg, Religion und beginnender Aufklärung ist es kaum verwunderlich, dass die Menschen nach Orientierung suchen. Wohl auch deshalb entstehen in dieser Zeit vermehrt Universitäten, wie 1558 auch die bis heute einzige Volluniversität des Landes Thüringens in Jena (Friedrich-Schiller-Universität, damals noch „Salana“ bzw. „Collegium Jenense“ genannt). Da es sich dabei auch um eine meiner eigenen Alma Matres (mit Wissen „nährende Mütter“) handelt, bewegt mich dieser Ursprung verständlicherweise besonders. Dramatischer Weise fasste der ehemalige Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen (unter Studenten auch „Hanfried“ genannt) in Gefangenschaft wegen protestantischer Revolte gegen den katholischen Kaiser Karl V. den Plan eine neue, eigene Bildungsstätte zu gründen, nachdem ihm die Wittenbergische Universität zusammen mit der Kurwürde entrissen worden war. Die fertige Hochschule erlebte er allerdings nicht mehr. Dafür bildete sich in Jena später die erste für Studenten später typische Verbindung der Urburschenschaft.

Thüringen wird durch die Erfurter Teilung 1572 fortwährend zersplittert. So teilen sich z. B. die Häuser Sachsen-Weimar und Sachsen-Gotha (welches später Fürsten für England, Belgien, Portugal und Bulgarien stellt). Andersherum spaltet sich 1583 die Grafschaft Henneberg von Franken ab und wird zu Südthüringen. Die sprachlichen Eigenheiten des Fränkischen prägen bis heute die Region südlich des Thüringer Waldes.

Die Bildung zeigt 1642 erste Großfrüchte und so wird durch die humanistische Einstellung Ernst des Frommen die erste Schulpflicht (der Welt!) für alle Mädchen und Knaben eingeführt. Beachtlicherweise herrschte damals anscheinend Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern.

Wenn ich in der Chronik vorblättere - ein Privileg der Zukunft - sehe ich, dass viel später (1817) die Bildungsgeschichte weiter fortgeschrieben werden wird in Form der Allgemeinen Deutschen Bildungsanstalt, dem ersten Kindergarten (1840) durch Friedrich Fröbel und der Jenaplan-Schule (1927) durch Peter Petersen.

 

Zeit der künstlerischen und philosophischen, aber auch der bibliografischen, wissenschaftlichen sowie opto-technischen Bedeutung (v. a. 19. Jhdt.):

Die literarische Sturm-und-Drang-Phase der deutschen Hausdichter Goethe und Schiller läuten eine wahre Flut der Geisteswissenschaft und Literatur ein, die sich tatsächlich auf Thüringen konzentriert. Zu jedem einzelnen dieser Helden ließen sich wiederum eigene Romane verfassen, was in vielen Fällen durchaus geschehen ist. Daher belasse ich es bei einer bloßen Aufstellung der bedeutensten von ihnen, wobei sich auch trefflich über die „Bedeutung der Bedeutung“ des einzelnen Heroen (also der philosophisch-philologischen Ableitung) streiten ließe.

Ab 1780 wirken jedenfalls:

o   Dichter in Weimar und Jena wie Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich (von) Schiller, Johann Gottfried Herder, Christoph Martin Wieland, Karl Ludwig von Knebel;

o   Philosophen in Jena wie Johann Gottlieb Fichte, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Arthur Schopenhauer;

o   Romantiker in Jena wie Novalis, Clemens Brentano oder Friedrich Schlegel;

o   Pädagogen wie Friedrich Fröbel (z. B. erster Kindergarten 1840 in Bad Blankenburg), Peter Petersen (Jenaplan in Jena);

o   erste Versicherungsgesellschaften durch Ernst-Wilhelm Arnoldi (Gotha);

o   Verleger wie Gustav Fischer (Jena) und das Lexikonwesen durch Joseph Meyer (Gotha), Friedrich Arnold Brockhaus (Altenburg, gegründet in Amsterdam), Duden (Schleiz) und Brehm’s Tierleben (Hildburghausen)

o   erste Sozialdemokraten wie seit 1869 August Bebel und Wilhelm Liebknecht (Eisenach, Gotha, Erfurt);

o   Bildende Künstler in Weimar wie Lucas Cranach der Ältere, Franz Liszt (Klavierkompositionen und Neudeutsche Schule), Walter Gropius, Henry van de Velde, Ludwig Mies van der Rohe, Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky, Paul Klee (Bauhaus Weimar), Otto Dix (Gera);

o   Wissenschaftler und Glastechniker in Jena wie Ernst Haeckel (Zoologie), Otto Schott und Ernst Abbe (Jenaer Glastechnik) oder Carl Zeiss (Feinoptik, z. B. Linsen für Mikroskope oder Teleskope).

 

Als Hochburgen für Minnesang, Bibelübersetzung, Dichter/-Denker und überraschenderweise auch der Politik galt Thüringen nun nicht mehr nur als geografisches Zentrum Deutschlands:

 

Zeit der politischen Bedeutung:

Zunächst begann die politische Bedeutung mit einer verlorenen Schlacht der Preußen gegen Napoleon bei Jena und Auerstedt im verhängnisvollen Jahre 1806. Aber gut, Thüringen war schließlich nur der Schauplatz, immerhin hat Preußen die Schlacht verloren.

Die Menschen in Thüringen und Umgebung dachten sich allerdings eine andere Strategie aus, um Napoleon zu besiegen: wie schon die Germanen im Teutoburger Wald griffen sie in altbewährter Revolutionstradition abermals zur Guerilla-Taktik und gründeten 1815 starke Widerstände gegen die französische Herrschaft.

       links: Karte der Schlacht bei Jena und Auerstedt (https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Jena_und_Auerstedt#/media/Datei:Battle_of_Jena-Auerstedt_-_Map01.jpg)

       rechts: Lützowsches Freikorps (Georg Friedrich Kersting, 1815), https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCtzowsches_Freikorps)

      So fällt mir noch ein Liedchen ein, das so oder so ähnlich lauten musste:

            Das war Lützows wilde, verwegene Jagd,

            hat man Lützow damals nachgesagt -

            doch hat Lützow jemals jemand gefragt?

            Noch hat das niemals an Lützows Ruhme genagt.

            Nun hat es aber auch keiner Lützow gegenüber gewagt;

            vielleicht hat Lützow auch ganz einfach versagt,

            haben die Getreuen von Lützow sich abgeplagt und verzagt

            oder hat jemand Lützow am Ende wohl noch überragt…

            Es wird auch manchmal über Lützow geklagt,

            hört man von Lützows Gefolge und von seiner Magd.

            So wird Lützows Bild in der verlegenen Jagd,

            bis auf weit‘res ins nächste Jahrhundert vertagt!

 

Das führte zur ersten Urburschenschaft in Jena mit der Entwicklung der heutigen Deutschland-Flagge Schwarz (Knechtschaft) - Rot (Blut) - Gold (Zukunft) in noch umgekehrter Reihenfolge nach der Uniform der Freiheitskämpfer des Lützowschen Freikorps. Diese Burschenschaften waren - im Gegensatz zu heute - fortschrittsorientierte Kräfte, die mit Hilfe der Idee von einer deutschen Nation statt des deutschen Flickenteppichs aus Kleinstaaten die eigene Souveränität gewinnen wollten, wie Napoleons Vorgänger in der französischen Revolution einst mit dem Republikgedanken verkündet hatten. Die Herkunft des Einzelnen äußerte sich in dem Zusammenschluss der Studenten zu herkunftsorientierten Häusern wie „Thuringia“, „Franconia“, „Saxonia“, „Arminia“, „Teutonia“ oder „Vandalia“ (die letztere, lautmalerische Bedeutung entspricht eher dem Bild vieler heutiger Burschenschaften). Diese Häuser waren aus den Landsmannschaften des Lützower Freikorps hervorgegangen und betonten zur gegenseitigen Unterstützung die Herkunft der Studenten in einer neuen und fremden Umgebung jenes damaligen, multistaatlichen Deutschen Reichsverbands – statt der heutigen, rückwärtsgewandten Rivalität zwischen den Burschenschaften. Entsprechend erklärt sich der Aufbau der frühen und auch der späteren deutschen Nationalflagge aus der Ansicht:

„Aus der Schwärze (schwarz) der Knechtschaft durch blutige (rot) Schlachten ans goldene (gold) Licht der Freiheit.“

       Urburschenschaft (1816)                                  Hambacher Fest (1832)                                                            Märzrevolution (1848)

 

Vielleicht kam es auch durch diese geschichtliche Vorlage, dass 1869 die Sozialdemokratie aufgrund der aufkommenden Industrialisierung durch August Bebel und Wilhelm Liebknecht in Eisenach, Gotha und Erfurt gegründet wurde. Nationalismus und Sozialismus lagen also schon damals nah beieinander und hatten ursprünglich ähnliche Ziele: eine demokratieartige Herrschaft eines kulturell zusammengehörenden Volkes. Nicht umsonst schrieb sich Karl Marx in Jena zur Promotion ein, auch wenn er nur ein Fernstudium führte und im Grunde mit Thüringen nichts zu schaffen hat, aber egal. Der Begriff des „Nationalsozialismus“ beschreibt also nicht nur philologisch eigentlich etwas gänzlich anderes als es später von den Faschisten dargestellt wurde.

 

Jüngste Ereignisse seit dem 20. Jahrhundert

Nach dem ersten Weltkrieg und der Monarchie des geeinten Deutschen Reiches seit 1871 durch von Bismarck musste aber erst einmal eine Demokratie her, die erste ihrer Art in Deutschland: die Weimarer Republik mit der Weimarer Verfassung von 1919 bis 1933, welche in Schwarzburg durch Reichspräsident Friedrich Ebert ausgerufen wurde. Folgerichtig wurde kurz darauf am 1. Mai 1920 das Land Thüringen aus den verbliebenen 7 Freistaaten gegründet. Das entsprach dann der offiziellen Wiederaufnahme des Namens „Thüringen“ nach den bereits erwähnten Ludowingern als „Landgrafen von Thüringen“. Gleichzeitig wurde Coburg von Thüringen abgespalten und Bayern zugeschlagen.

Daher enthält auch das heutige Thüringer Wappen 7 Sterne.

Entwicklung des Thüringer Landeswappens:

 1921 – 1933

 1933 – 1945

 1945 – 1952

 

Der bereits erwähnte Nationalsozialismus der Faschisten war dann natürlich auch in Thüringen zu finden und prägte gerade die Kulturstätte Weimar mit einem Konzentrationslager (was in der Abkürzung eigentlich „KL“ statt „KZ“ heißen müsste, aber KZ klang wohl härter), bis 1945 die KZ Buchenwald, Bad Sulza und Dora Mittelbau durch die Amerikaner befreit wurden.

Nach dem 2. Weltkrieg war Thüringen von den Amerikanern besetzt und wurde mit den Russen gegen West-Berlin eingetauscht. Wie die thüringer und die deutsche Geschichte wohl verlaufen wäre, wenn Thüringen der BRD zugeschlagen worden wäre?

Während der DDR-Zeit von 1952 bis 1990 wurde Thüringen aufgeteilt in die Bezirke Erfurt, Gera und Suhl, bis letztendlich am 3. Oktober 1990 mit der Wiedervereinigung Deutschlands auch das Land Thüringen neugegründet wurde und am 25. Oktober 1993 mit der thüringischen Verfassung auch der Titel „Freistaat“ hinzukam. Der „Freistaat“ Thüringen ist der Nachfolgestaat der ehemaligen 7 Freistaaten Thüringens. Das bedeutet, dass kein Monarch oder sonstige Erbherrschaft regiert, sondern das Volk in Form einer Republik herrscht. Da diese Regierungsform heute alle Bundesländer betrifft, ist die Bezeichnung „Freistaat“ wie auch für Sachsen und Bayern prinzipiell überflüssig und rechtlich nicht relevant.

Das Wappen ist übrigens nicht so ohne weiteres verwendungsfähig, wenn man kein offizieller Vertreter des Landes Thüringen ist, also im Wesentlichen der Regierung. Denn das wäre dann Amtsanmaßung, weswegen es das Wappenzeichen für alle anderen gibt. Allerdings scheint das Abbilden und Zitieren eines Wappens für Informationszwecke (wie hier) nicht rechtswidrig zu sein: https://de.wikipedia.org/wiki/Wappensatzung.

 

Neue Landesflagge

Thüringer Landeswappen

Wappenzeichen zur inoffiziellen Nutzung

 

 

Gegenwart

Für beide politischen Richtungen, den rechts-patriotischen Nationalismus (Nationalstaatsbewegung, Nationalsozialismus) wie auch den links-liberalen Sozialismus (Gründung der Sozialdemokratie und die DDR-Zeit) gibt es bei uns eine langjährige Tradition. Was davon geblieben ist, zeigt sich heute in der schwankenden Politik wie eigentlich im ganzen Rest Deutschlands auch, in Thüringen nur vielleicht etwas extremer. Allerdings scheint die Entwicklung wie überall in Richtung Stadt-Land auseinander zu laufen (Stand: Landtagswahlen 2019), so dass die großen Orte an der Thüringer Städtekette verbunden durch die Autobahn A4 vor allem in den drei größeren Städten Erfurt, Weimar und Jena sowie tendenziell auch in anderen größeren Städten wie Gotha, Eisenach und z. T. Gera einen Kontrast mit vermehrter linker, sozialdemokratischer und grüner Einstellung zum restlichen Land mit eher christlich-konservativer und rechts-alternativer Einstellung zu bilden scheinen.

Insofern konnte ich die Eingangsfrage geschichtlich zumindest nachvollziehen, wenn freilich auch nicht vollständig erklären. Gerade die Entwicklungen der Nachwendezeit sind hier noch bei weitem nicht ausführlich behandelt, weswegen ich mir auch die Frage stellte, wie die Entwicklung verlaufen wäre, wenn Thüringen nach dem 2. Weltkrieg zur BRD gezählt hätte. Die Wirren der Nachwendezeit scheinen aber zumindest dem rechten Milieu Auftrieb gegeben zu haben, während alte sozialistische Kräfte und heute (wieder) überwiegend überzeugte Studenten das linke Milieu bilden. Die Vereinnahmung der ehemaligen DDR-Gebiete alias „neue Bundesländer“ durch die BRD vor 1990 alias „alte Bundeländer“ hat ganz sicher ihren Teil zu dieser Entwicklung beigetragen, indem statt einer Vereinigung eher eine Übernahme stattfand. Der Besiegte muss nun buckeln. Ironischerweise habe ich diese Einstellung weniger bei grenznahen Einwohnern beider deutschen Seiten (Ost wie West) erlebt als vielmehr bei jenen, die beiderseits besonders weit weg von der Grenze wohnen. Dort herrschen noch immer die meisten Vorurteile, gerade auch unter Studenten. Bildung allein reicht eben nicht. Es ist auch die eigene Erfahrung und die Zeit, welche missliche Vorurteile bilden.

Die politischen Debatten zur progressiven/konservativen oder nationalistischen/sozialistischen Entwicklung des Landes wurden einst durch die Industrie hervorgerufen, wobei derzeit in Thüringen nur (noch) wenig Industrie existiert:

o   etwas Autobau in Eisenach (Opel, früher: Wartburg),

o   Glastechnik mit Zeiss und ursprünglich auch Schott sowie Jenoptik (Jena),

o   Pharmafirmen (in Jena als Jenapharm und in Weimar als Schering, beides Teil von Bayer),

o   Glaskunst, Weihnachtsschmuck (Lauscha), Porzellan (Kahla), sowie...

o   ... Tee- und Kräuterproduktion im Thüringer Wald (z. B. in Lauscha, früherer Olitätenhandel in Oberweißbach wie auch die ursprüngliche Kümmerling-Kräuterschnaps-Produktion, Goldmännchen-Tee in St. Gangloff), sowie der gute Born-Senf (Erfurt) statt dieser Bautzner Vergewaltigung des Senf-Verständnisses,

o   die Waffenmanufakturen in Suhl.

In einer immer noch währenden Industriegesellschaft in Deutschland mit hauptsächlich tertiärem und sekundärem Sektor zählen die Landwirtschaftsflächen mit dem primären Sektor in Thüringen sowie dem wachsenden quartären und quintären Sektoren mit ihrer Informationsverarbeitungstechnik und dem Tourismus sowie der Wissenschaft in Jena, Ilmenau, Erfurt und Weimar noch wenig. Denn gerade in Deutschland wird ja bekanntlich das meiste Geld mit Export von Industrieerzeugnissen und Ingenieurskunst verdient.

 

Datei:Thuringia, administrative divisions - de - colored.svg

Thüringen heute mit seinen Kreisen und kreisfreien Städten (https://de.wikipedia.org/wiki/Th%C3%BCringen)

 

Dafür hat Thüringen umso mehr Natur (z. B. Nationalpark Hainich als Teil des Urbuchenwaldes in Mitteleuropa und den Thüringer Wald) und wird deshalb und wegen seiner zentralen Lage innerhalb der BRD auch als „Das grüne Herz Deutschlands“ bezeichnet. Die fiktionale Darstellung einer mitteleuroüäischen Siedlung, wie sie in Thüringen bestanden haben mag, sei an einer anderen Stelle gegeben.

Schon will ich mich mit dieser Zusammenfassung der Geschichte in Thüringen erheben und in eben jene Natur eintauchen, da fällt mein Blick auf die …

 

Zukunft

Die Zukunft ist sicher ungewiss. Dennoch gibt es Pläne, z. B. zur Umgestaltung der Bundesländer in Deutschland. Nachdem die Gebietsreformen in manchen Ländern einiges umgestaltet haben und KFZ-Kennzeichen praktisch frei Schnauze vergeben werden, gibt es auch Bestrebungen das Bundesgebiet neu zu ordnen. Danach würde Thüringen in (fast) allen Versionen in neuen Bundesländern aufgehen (https://de.wikipedia.org/wiki/Neugliederung_des_Bundesgebietes), wie einige Vorschläge zur Neuordnung der Bundesländer zeigen:

Und auch wenn die Länderaufteilung beibehalten wird, gibt es doch immer wieder Versuche zu Abspaltungen von Gebieten, z. B.:

o   im Eichsfeld zu Niedersachsen,

o   im Altenburger Land zu Sachsen,

o   im Kreis Sonneberg zu Franken bzw. Bayern.

 

Den Rest werden wir sehen. Und nun raus aus der staubigen Stube und ab auf Reisen in die Natur!


Und wer es trotzdem nicht abwarten kann, was die Zukunft bringen mag, erschleiche sich einen Einblick hier (Aber Vorsicht: es kann sehr dystopisch verstörend wirken, wenn das Universum aufhört zu existieren!):




Hinweis: Da es sich hier um eine Darstellung der geschichtlichen Fakten handelt, sei keine Person oder Institution aufgrund ihres bekannten oder noch unbekannten Handelns moralisch oder rechtlich bewertet. Im Falle einer Aufdeckung neuer Fakten ensteht hieraus weiterhin kein Recht auf Berufung falscher Tatsachen oder Verherrlichung bestimmter gesellschaftlicher Verhältnisse. Dies sei als Erklärung hinzu gefügt, da es mittlerweile Mode ist zu historischen Personen oder Insitutionen Vergehen aufzudecken, die es anschließend rechtfertigen bestimmte Ideen, Werke, Konzepte oder gar die Geschichte selbst nicht anzuerkennen. Geschichte zeichnet sich jedoch gerade dadurch aus, dass sie passiert ist und nicht verändert werden kann, selbst wenn sich die Moral und Erzählweise ändert. Daher werden hier alle Fakten - soweit bekannt - neutral genannt, selbst wenn sie einigen Leuten nicht gefallen sollten. Alles andere wäre nämlich gerade jene Geschichtsvergessenheit, die ihre Verteidiger als Argument gegen die Darstellung der Geschichte anführen.