Middeldeetscher Wannerwesch

 

Hior de Kieforn, dort de Ähschn,

Wo wird‘s schieforn, muss‘isch wähschn.

Erscht unner Buchn un bei Fichschtn

Werd'sch suchn un berischtn:

 

Das is meen middeldeetscher Wold,

hier läb'sch, hier wer'sch ald.

 

Im sattn Grien dor Sommertache,

schützt'er misch vor Hitzeplache.

Isch wandle hin un säh misch drin,

wähl isch‘n Wannerer wohl bin.

 

Nich ebm, sonnern Höhnzüsche,

os Wähschn wern Höhnfliesche.

 

Übor Wiesn, die misch grüßn,

übor Feldorn, erscht zu Wäldorn,

lohf ich fräh in Fod enlang.

Mor hamm sisch Himml offjedan.

 

Abntsu kämmt och mal dort,

‘n kleener, juit bekonnter Ord.

 

Müsst isch ewsch gähn off Ern,

sollt’s dies’s Fläckschen wern.

Meen Freund, du wirschd‘s bolle verstähn

Wa‘sch mähnt, wen‘des jesähn.

 

 

Mitteldeutscher Wanderweg

 

Hier die Kiefern, dort die Eichen.

Wo wird’s schiefern muss ich weichen.

Erst unter Buchen und bei Fichten

Werd’ ich suchen und berichten:

 

Das ist mein mitteldeutscher Wald,

hier lebe ich, hier werd’ ich alt.

 

Im satten Grün der Sommertage,

schützt er mich vor Hitzeplage.

Ich wandle hin und seh’ mich drin,

weil ich ein Wanderer wohl bin.

 

Nicht eben, sondern Höhenzüge,

aus Wegen werden Höhenflüge.

 

Über Wiesen, die mich grüßen,

über Feldern erst zu Wäldern,

lauf ich frei den Pfad entlang.

Mir wurden Himmel aufgetan!

 

Ab und zu kommt auch mal dort,

ein kleiner, gut bekannter Ort.

 

Und müsst’ ich ewig geh‘n auf Erden,

sollt‘ es dieses Fleckchen werden.

Mein Freund, du wirst es bald verstehen,

was ich meint’, wenn du’s gesehen.