Die Gesellschaft – Ein Experiment

 

2023 – Ostern. Man könnte den Eindruck bekommen, die Ereignisse überschlagen sich und die Entwicklung der Gesellschaft wie der Welt rast auf den Abgrund zu:

 

           2000er: Klimakrise

           2008: Finanzkrise

           2015: Flüchtlingskrise

           2017: US-Präsident Donald Trump

           2020: Coronakrise

           2021: Impfgegner und Verschwörungsmärchen im Überfluss

2022: Krieg zwischen Ukraine und Russland

2022: Inflation

2022: eine allmächtige KI (namens ChatGPT)

2023: alles zusammen!

 

Dazu kommen noch Einzeltaten wie Amokläufe, Morddrohungen gegen Politiker, Morde von und gegen Fremde, Terroranschläge oder solche Dinge:

 

Anlass – Die jüngsten Extreme und deren Ausschlachtung durch sensationsgeile Medien:

- Gaffer, die ihre Kinder über Unfallopfer halten, um denen zu zeigen, wie sterbende Menschen aussehen und sogar Rettungskräfte und Polizei dafür zur Seite stoßen – mit ihrer absurden Begründung als Ausrede auf den Lippen

- Psychopathen, die Kinder z. B. vor Züge stoßen, weil es ihnen gerade so in den Sinn kam

- Kinder, die sich gegenseitig aus niederen Beweggründen umbringen, weil sie Spaß daran finden und die Opfer vorher sogar noch mobben und quälen, das Ganze noch in öffentliche Medien hochladen, um von Trollen, Hatern, Menschenfeinden und sensationsgeilen Klicks und Zuspruch zu bekommen und sogar in eigens eingerichteten Schutzeinrichtungen töten und danach googlen, ob sie damit aufgrund ihres Alters davon kommen – und das alles auch wirklich umsetzen können!

- Krankenhaus und Pflegepersonal, das Kranken und Alten, die nur noch künstlich am Leben erhalten werden und oft selbst sterben wollen, aus Geldgier den Angehörigen noch ein paar Magensonden raten „Gönnen sie ihrer Mutter doch noch einen Happen.“ oder sie ironischerweise unter Druck setzen „Wollen Sie ihren Vater etwa leiden lassen?“ und gleichzeitig Sterbehilfe mit Verweis auf die Hölle oder einfach „Unmenschlichkeit“ ablehnen und lieber noch ein paar Globuli gegen die viehischen Krebsschmerzen geben, statt linderndem Morphium (Quelle: eigene Erfahrungen, https://www.sueddeutsche.de/politik/prantl-kuenstliche-ernaehrung-altenpflege-1.4361861-2).

- … und so weiter

 

(ob das alles stimmt ist eine gute Übung zur kritischen Medienprüfung im Internet, die man bitte selbst anhand der angegebenen oder auch anderer Quellen vornimmt ;)

 

Ein paar Hypothesen und Fragen:

> Wie werden die Menschen heutige Ereignisse in der Zukunft bewerten?

 

> Wie sieht die Welt in einem Monat, einem Jahr, einem Jahrzehnt oder - so das Internet noch existiert oder relevant ist - in einem Jahrhundert aus?

   - nach einem Monat: wie zu erwarten wurde vieles bereits vergessen, wie alles, was nicht ständig präsent ist und was die Menschen nicht täglich betrifft

   - nach einem Jahr: mittlerweile haben sich noch weitere Fälle tödlicher Angriffe von Jugendlichen auf andere Jugendliche ereignet (z. B. https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/polizei-nimmt-14-jaehrigen-nach-tod-eines-sechsjaehrigen-fest-19201439.html) ...

   - nach einem Jahrzehnt: ...

   - nach einem Jahrhundert: ...

 

> Wird das alles rückblickend gar nicht so schlimm sein (weil es mittlerweile schlimmere Probleme gibt, weil sich der Blick nostalgisch verklärt oder schlicht weil es keine Menschen mehr gibt) oder befinden wir uns wirklich in einer extremen Anhäufung von Problemen?

 

> Oder gab es früher genauso viele Hässlichkeiten, aber es wurde nicht so viel darüber berichtet bzw. es ist lange her und nicht mehr präsent?

 

Über den Wahrheitsgehalt von Meldungen:

Man wird der Wahrheit über weltumspannende Ereignisse von historischer Tragweite immer erst viel später näher kommen, besonders im Fall von Kriegen. Denn keine Konfliktpartei gibt ihre Informationen freiwillig preis, sei es aus strategischen Gründen oder aus Glaubwürdigkeitsgründen. Daher können erst Historiker die übrigen Dokumente und Spuren mühsam recherchieren und möglichst unabhängig von der aktuellen Tagespolitik und im historischen Kontext auswerten. Selbst die beteiligten Parteien kennen nie das ganze Puzzle und unterliegen daher Irrtümern. Das macht Kriege und generell politische Strategien unvorhersehbar und führt zwangsläufig zu Falschmeldungen, welche wiederum fatale Auswirkungen haben können, z. B. wenn sie fatalistisch sind und die Menschen in Panik, Bürgerkriege, Lynchjustiz und dergleichen treiben. Ganz im Sinne von Romeo und Julia, die sich beide selbst umbrachten, weil sie dachten, der andere sei tot und die selbsterfüllende Prophezeiung so selbst erfüllten.

Die Spaltung der Gesellschaft ist - aus meiner bescheidenen Sicht - daher momentan durch viele fatalistische und panikerregende Meldungen und Entwicklungen ein gesellschaftliches Problem, welches womöglich in einen Bürgerkrieg führen kann. Wir werden es in den U.S.A. möglicherweise zuerst sehen, weil jenes Land unsere Entwicklung in Europa oft vorausnimmt. Aber ob dem so ist, wird sich, wie gesagt, zeigen. Daher auch dieses „Experiment“.

 

Ein paar Extreme:

Kapitalismus und Kommunismus,

Demokratie und Diktatur,

Milliardäre und Minimalisten,

Völlerei und Veganismus,

Klimakleber und Klimawandelleugner,

Kulturelle Aneignung und Kampf der Kulturen,

Politische Korrektheit und Populismus,

Gendern und Genus,

Krieg und Frieden,

...

 

Vorläufiges Fazit:

Die Gesellschaft ist immer ein Experiment. Das beste Beispiel dafür ist die Kriminalität: sie versucht die Gesetze zu umgehen oder - wo das nicht geht - sie zu brechen, möglichst ohne bestraft zu werden. Das ist tatsächlich eine treibende Entwicklungskraft für die Gesellschaft, da sie Gegenmaßnahmen zur Kriminalität entwerfen und gegensteuern muss. Außerdem zeigt Kriminalität so Probleme auf, unter denen Menschen leiden (meistens Geldmangel), und sei es nur ein narzisstischer Drang zur Selbstdarstellung.

 

Wir werden also sehen, wie dieses Gesellschaftsexperiment weitergeht.